Pfarrei Maria Himmelfahrt in Sonnen

Die Geschichte der Pfarrgemeinde Sonnen und der Pfarrkirche Sonnen kann man schlicht unter dem Stichwort "waidlerischer Dickschädel" zusammenfassen. Denn ohne die Sturheit und die Unnachgiebigkeit der Sunninger wäre der Wunsch nach einer eigenen Kirche und später einer selbständigen Pfarrei wahrscheinlich nicht realisiert worden.

Die Geschich­te der Pfar­rei Son­nen erstreckt sich über einen Zeit­raum von mehr als 170 Jah­ren. Bereits Anfang des 19. Jahr­hun­derts erkann­ten die Bür­ger der dama­li­gen Gemein­de Stüb­lhäu­ser, dass der Bau einer Kir­che in der nähe­ren Umge­bung immer drin­gen­der wür­de, da der Weg in die Pfarr­kir­chen von Hau­zen­berg, Woll­a­berg, Brei­ten­berg und Wald­kir­chen im Win­ter zu beschwer­lich war. 1828 wur­de für Son­nen ein wich­ti­ges Jahr. Son­nen wur­de Schul­ort und so wur­de gleich­zei­tig die Errich­tung einer Seel­sor­ge­stel­le und die Geneh­mi­gung zum Bau einer Kir­che ange­strebt. Den Antrag unter­stütz­ten 90 Fami­li­en mit ins­ge­samt 924 Fami­li­en­mit­glie­dern. Obwohl ein Grund­stück für den Kir­chen­bau schnell gefun­den war, dau­er­te es noch 30 Jah­re, bis mit dem Bau begon­nen wer­den konn­te. Das größ­te Pro­blem stell­te die Finan­zie­rung der Kir­che dar. Doch die Bür­ger von Son­nen lie­ßen nicht locker und konn­ten Bischof Hein­rich von Hof­stät­ter als Unter­stüt­zer gewin­nen. Ein reger Schrift­wech­sel mit der Regie­rung von Nie­der­bay­ern, der 1842 begon­nen hat­te, zeugt von der Beharr­lich­keit der Sun­nin­ger. Am 19. August 1857 erfolg­te schließ­lich die Bau­ge­neh­mi­gung durch die Regie­rung von Nie­der­bay­ern. Am 10. Okto­ber 1858 war Bau­be­ginn und der Grund­stein wur­de am 26. Mai 1859 gelegt. In nur zwei­jäh­ri­ger Bau­zeit wur­de die ein­schif­fi­ge Kir­che erbaut. Schon am 20. August 1861 wur­de die Kir­che von Bischof Hein­rich von Hof­stät­ter der Him­mel­fahrt Mari­ens geweiht.

Der Pfar­rei Brei­ten­berg wur­de ein drit­ter Koope­ra­tor zuge­wie­sen, der fort­an in Son­nen tätig war und auch in Son­nen wohn­te. Unter Hin­zu­fü­gung eini­ger Orte aus den Pfar­rei­en Hau­zen­berg, Weg­scheid und Woll­a­berg wur­de Son­nen am 24.11.1864 als Fili­al­kir­chen­spren­gel der Mut­ter­pfar­rei Brei­ten­berg unter­stellt. Am 27.12.1866 wur­de schließ­lich die Expo­si­tur Son­nen gestif­tet. Das bedeu­te­te, dass Son­nen nun eine eige­ne Seel­sorgs­ge­mein­de war, die zwar kir­chen­recht­lich der Mut­ter­pfar­rei Brei­ten­berg unter­stellt, die­ser aber gleich­ge­stellt war. 

Die Sun­nin­ger gaben sich mit der Expo­si­tur nicht zufrie­den. Bereits mit Schrei­ben vom 22.12.1868 leg­te der Expo­si­tus Fer­di­nand Ober­rei­ter ver­ge­bens dem Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at die Grün­de zur Errich­tung einer Seel­sorgs­stel­le dar. Auch die­ser Kampf zur Erhe­bung zur Pfar­rei zog sich über 30 Jah­re hin. Am 13. Okto­ber 1898 teil­te die Regie­rung von Nie­der­bay­ern schließ­lich dem Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at mit, dass am 09. Okto­ber 1898 an das Kgl. Bezirks­amt die Wei­sung ergan­gen ist, den Stif­tungs­brief für die künf­ti­ge Pfar­rei Son­nen zu erstel­len. Die­ser wur­de nach der Unter­zeich­nung durch die katho­li­sche Kir­chen­ver­wal­tung Son­nen und die Gemein­de­ver­wal­tung Son­nen am 19.12.1898 durch die Regie­rung von Nie­der­bay­ern bestätigt.

Über die fol­gen­den Jah­re bis 1954 ist nicht viel bekannt, da die Pfarr­chro­nik ver­lo­ren ging. Am 11. Febru­ar 1954 trat Josef Kersch­baum sei­nen Dienst als Pfar­rer von Son­nen an. Bis zu sei­nem Tod am 16. Mai 1986 wirk­te er in der Pfar­rei Son­nen. Auf ihn gehen die Grün­dung des Kin­der­gar­tens und des Sun­nin­ger Pfarr­brie­fes zurück. Im Okto­ber 1986 wur­de der Bra­si­li­en­mis­sio­nar Lud­wig Jung­bau­er Pfar­rer von Son­nen. Die­ser ist vor allem als Bau­meis­ter in die Geschich­te der Pfarr­ge­mein­de Son­nen ein­ge­gan­gen. Bei sei­nem Amts­an­tritt war der Pfarr­hof noch eine Bau­stel­le und kur­ze Zeit spä­ter wur­de auch die Pfarr­kir­che eine Bau­stel­le. Ab Okto­ber 1987 wur­de die Kir­che begin­nend mit dem Kirch­turm einer gründ­li­chen Reno­vie­rung unter­zo­gen. Pfar­rer Lud­wig Jung­bau­er zog es aber wie­der an sei­ne alten Wir­kungs­stät­ten nach Bra­si­li­en zurück, so dass am 1. Sep­tem­ber 1991 der Jugend­seel­sor­ger des Deka­na­tes Hau­zen­berg, Mar­tin Schrei­ner, Pfar­rer von Son­nen wur­de. Unter sei­ner Regie wur­de die Kir­chen­re­no­vie­rung mit der Innen­re­no­vie­rung abge­schlos­sen. Am Palm­sonn­tag 1992 fei­er­te er erst­mals den Got­tes­dienst wie­der in der Pfarr­kir­che. In den vor­an­ge­gan­ge­nen Wochen und Mona­ten fei­er­te man die Got­tes­diens­te in der Not­kir­che, die im Sta­del von Gus­tav Rames­ber­ger ein­ge­rich­tet wor­den war. Am 12./13. Juni 1993 wur­de schließ­lich mit einem Pfarr­fest der Abschluss der Kir­chen­re­no­vie­rung gefei­ert. Aber die nächs­te Bau­stel­le soll­te nicht lan­ge auf sich war­ten las­sen. In den Jah­ren 1994/95 bau­te die Gemein­de Son­nen mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der Pfarr­ge­mein­de Son­nen und der Diö­ze­se Pas­sau das Don-Bosco-Haus, in dem Kin­der­gar­ten und Pfarr­saal, sowie Jugend­räu­me und Pfarr­bü­che­rei unter­ge­bracht sind. Am 31. August 1998 ver­ließ Mar­tin Schrei­ner Son­nen, um eine neue Pfarr­stel­le anzu­tre­ten. Sein Nach­fol­ger wur­de der Maris­ten­pa­ter Wal­de­mar Bay­erl. Bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung im Jahr 2000 arbei­te­te die­ser in Son­nen. Pater Bay­erl war zudem der letz­te Pries­ter, der sei­nen Amts­sitz in Son­nen hat­te. Seit Sep­tem­ber 2000 wird die Pfarr­ge­mein­de Son­nen von Pfar­rer Wolf­gang Hann betreut, der den Pfarr­ver­band Brei­ten­berg — Son­nen leitet.